HPU – Stoffwechselstörung

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Doris Tucholka 2 Sq
Doris Tucholka

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Das Wort Hämopyrrollaktamurie besagt, dass bei der Synthese (Zusammenfügung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin etwas nicht regelrecht abläuft.
Es kommt zu einer Störung bei der Bildung von Häm, dem Zentrum des Hämoglobins. So wie das Hämoglobin für die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff sorgt, ist das Häm u.a. für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur zuständig. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und wird für die Entgiftung benötigt.
Bei der Stoffwechselstörung HPU entsteht neben „richtigem“ Häm auch eine gewisse Menge „falsches“ Häm, das schädlich ist, wenn es sich im Körper ablagert. Der Körper bindet dieses „falsche“ Häm an Vitamin B6 und Zink, teilweise auch an Mangan, um dies über den Urin ausscheiden zu können. Bei jeder Form von Stress verliert der Körper wichtige Vitalstoffe.
So gehen diese wichtigen Vitalstoffe verloren und das zum Teil über lange Zeit und in größerer Menge. Da diese Vitalstoffe für zahlreiche gesunde Körperabläufe benötigt werden, ist ein Mangel daran ein ernsthaftes Problem. Bedingt durch den Mangel an Zink, Vitamin B6 und Mangan können zahlreiche Vorgänge im Körper sowie die körpereigene Entgiftung nicht mehr richtig ablaufen.
Die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu entgiften, wird durch den Mangel an wertvollen Mikronährstoffen beeinträchtigt. Und das kann enorme Konsequenzen haben. Belastungen mit giftigen Schwermetallen können die Ursache für zahlreiche Störungen und sogar Erkrankungen sein. Eine Entgiftungsstörung als Folge der HPU kann zahlreiche Beschwerden nach sich ziehen.

Wie bekommt man eine HPU?

Die HPU ist eine Stoffwechselstörung, die familiär gehäuft auftritt und genetisch bedingt ist. Ein Hinweis auf das Vorliegen einer HPU in der Familie kann beispielsweise sein, dass die Mutter von einer Schilddrüsenerkrankung oder einer psychischen Problematik betroffen ist. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass es auch erworbene Formen gibt, z.B. gelten Halswirbelsäulen-Traumata und Schwermetallbelastungen als Auslöser für eine HPU.

Mindestens 10 % aller Frauen sind nach aktuellem Stand der Daten von der HPU betroffen, dagegen nur etwa 1 % der Männer. Bei (chronischen) Erkrankungen ist der Anteil wahrscheinlich viel höher.

Diagnostik der HPU

Die beste Möglichkeit, den Urin auf das Vorkommen des Hämopyrrollaktam-Komplexes zu testen, ist der HPU-Test® 24-Stunden-Urin von KEAC Parkstad von Dr. John Kamsteeg. Da-bei wird der Urin 24 Stunden lang gesammelt, um unterschiedliche Ausscheidungsmuster auszugleichen.

Siehe auch www.keac.nl

Behandlung der HPU

Die Behandlung der HPU erfolgt ausschließlich mit Mikronährstoffen. Die fehlenden Mikronährstoffe sollten ersetzt werden. Vor allem die aktive Form des Vitamin B6 (P5P) mit ca. 50 mg pro Tag für einen Erwachsenen, zusätzlich Zink und bei Mangel auch Mangan. Die Erfahrung in der Praxis zeigt immer wieder, wie wichtig es ist, das aktive Vita-min B6 zu verwenden und nicht die inaktive Form. Auch die weiteren Vitamine der B-Familie sollten supplementiert werden, zusätzlich zu weiteren Mikronährstoffen, die im Mangel sind. Beim HPU-Patienten liegen oft Defizite von zahlreichen Vitaminen, Mineralstoffen und Spu-renelementen vor.
Oft muss auch die Resoptionsleistung des Darmes zusätzlich gesteigert und die Ernährung angepasst werden.
Zusätzliche entgiftende Maßnahmen, wie z.B. der Einsatz von Chlorella, sind eine wichtige Option.

Beteiligung der HPU an chronischen Krankheitsbildern

  • Schilddrüsenüber- und Unterfunktion
  • Hashimoto-Thyreoiditis
  • Autoimmunerkrankung
  • Allergien: Neurodermitis, Psoriasis, Asthma, Reizdarm
  • Nahrungsmittelintoleranzen (Gluten, Fructose, Histamin)
  • ADHS / ADS
  • Entzündungen + Schleimhautulzerationen des Magen-Darmtraktes
  • Zöliakie
  • Anämie
  • Primäre biliäre Zirrhose (Autoimmunerkrankung der Leber)
  • Hypoglykämie / Diabetes Typ 1 + 2
  • Herz- u. Gefäßerkrankungen
  • Niebennieren-Schwäche
  • Fruchtbarkeitsstörungen / Polycystische Ovarien
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Endometriose
  • Arthrosen, Gelenkbeschwerden, Bandscheibenerkrankungen, Fibromyalgie
  • Depressionen, Schizophrenie, Angststörungen, Autismus, Psychosen
  • Abhängigkeiten von Substanzen / Suchterkrankung
  • Schwermetallbelastungen
  • Pilzinfektionen, virale + bakterielle Erkrankungen, Parasiten